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 Mitteilungen der Varnhagen Gesellschaft e. V.
 No. 14 (2004)
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 Inhaltsübersicht
 1. Weinsberg und die Weibertreu
 2. Wird das Varnhagen-Ehrengrab restauriert?
 3. Kurzmeldungen
 (Varnhagen-Büste restauriert / Tagung in Schloß Gnadenthal 
              / Salonseminar in Wiesbaden / ALG-Tagung / Brockhaus-Tagebücher 
              / Kleine Rahel-Galerie 3 / Lucie-Pückler-Ausstellung / Rahel-Hörbuch)
 4. Termine: empfehlenswerte Veranstaltungen
 5. Bilder einer Ausstellung... und Kommentare der Besucher
 6. Presseschau
 7. Aktuelle Publikationen unserer Mitglieder
 8. Vereinsnachrichten
 (Jahrestreffen 2004 in Köln / Die Varnhagen Gesellschaft e. 
              V. / Traueranzeige / Glückwünsche / Ehrungen)
 9. Weitere interessante Neuerscheinungen
 10. Die Bibliothek dankt ihren Spendern/innen
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 1. Weinsberg und die Weibertreu
 Den Ehepaaren Rahel und Karl August Varnhagen, Rosa Maria und David 
              Assing war der Dichter, Arzt und 'Geisterseher' Justinus Kerner 
              (1786-1862) aufs Freundschaftlichste verbunden. Sein Sohn Theobald 
              verewigte die Namen der Besucher auf der Burg Weibertreu: Es ist, 
              von den Grabstellen in Berlin und Florenz abgesehen, das einzige 
              aus dem 19. Jahrhundert noch vorhandene Varnhagen-Denkmal. Ein Foto 
              der Inschriften hat Ulrich Grammel für in seinen Vortrag über 
              Rahel Varnhagen im Kerner-Haus angefertigt.
 Im kommenden Jahr feiert der Justinus-Kerner-Verein e. V. 
              (der mit dem 1823 von Kerner gegründeten 'Frauenverein' assoziiert 
              ist), sein 100jähriges Bestehen.
 mehr über den Kerner-Verein:
 http://www.kernerverein.weinsberg.de/home.html
 Die Freundschaft der Ehepaare Varnhagen, Assing und Kerner war außerordentlich 
              intensiv und setzte sich über mehrere Generationen fort. Eine 
              besondere Ehre ist es uns, daß wir eingeladen wurden, unsere 
              nächste Jahresversammlung der Varnhagen Gesellschaft (1.-3.10.2005) 
              im Justinus-Kerner-Haus zu Weinsberg abzuhalten. Zum Rahmenprogramm 
              gehören ein Vortragsabend und eine kleine Vitrinen-Ausstellung 
              zum Thema "Freundschaftsgluthen, die unsere Eltern verbanden": 
              Justinus Kerner und die Assings. Auch an einen Ausflug auf die 
              Burg Weibertreu, eine Weinprobe und - bei Interesse - eine Exkursion 
              ins Kleist-Archiv nach Heilbronn ist gedacht. Unser Mitglied Ulrich 
              Grammel hat mit seinem Kernerhaus-Vortrag über Rahel 
              Varnhagen, der die Beziehungen zu Süddeutschland nachzeichnet, 
              den Boden für diese fruchtbare Zusammenarbeit bereitet. Emil 
              Englert, Vorsitzender des Kerner-Vereins, beschenkte unsere 
              Vereinsbibliothek mit Kernerliteratur, Sonderdrucken und einer 'Klecksographie'.
 Ein Feuilleton von 1869 erklärt Weinsberg zum "eigentlichen 
              Mekka der deutschen Frauen": Wir hoffen, daß sich recht 
              viele Mitglieder dorthin aufmachen. Die Mitglieder erhalten Ende 
              August 2005 fristgemäß eine Einladung mit Tagesordnung. 
              Bitte denken Sie aber rechtzeitig ans Reservieren Ihrer Unterkunft 
              in Weinsberg oder Heilbronn! Das Hotel "Weibertreu", Bahnhofstr. 
              17, bietet einen günstigen Wochenendtarif an:
 http://www.hotel-weibertreu.de
 Im 7 km entfernten Heilbronn liegt an der Straße nach Weinsberg 
              das Hotel "Arkade am Theater"
 http://www.hotelarkade.de
 Auch eine Jugendherberge gibt es in Heilbronn:
 http://www.jugendherberge-heilbronn.de
 
 Ein Gedicht von David Assing, dem Ehemann von Rosa Maria Varnhagen:
 
 An Friederike und Justinus Kerner, als meine Frau und Kinder 
              sie besuchten.
 (Juli 1833)
 Wie man ein alt Gemäuer wohl erneut,
 Wenn nahe es dem endlichen Verfalle,
 Und schreibet drauf die gegenwärt'ge Zeit,
 Daß mit der alten sie zusammen falle:
 So wollen wir in gegenwärt'gen Stunden
 Den alten Bund erneu'n, der uns verbunden!
 
 Und könnt den alten besser ich erneu'n?
 Als wenn ich Weib und Kinder zu euch sende,
 Die Holden, die das Herz mir tief erfreu'n,
 In meines trüben Lebens Sonnenwende.
 Wenn euch und eure Kindlein sie umschließen,
 Wird neu' und alte Zeit zusammenfließen!
 
 So wird der alte Bau belebet neu,
 Wenn mit dem Alten Junges sich vereinet;
 In neuem Lichte glänzt die alte Treu',
 So wie der Mond auf alte Burgen scheinet. -
 Wir sind die alte Burg, vom Mond beschienen,
 Um die im Lenz die jungen Saaten grünen!
 D. A. Assing.
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 2. Wird das Varnhagen-Ehrengrab restauriert?
 Das Landesdenkmalamt Berlin (LDA) hat ein Gutachten über das 
              Varnhagen-Ehrengrab in Auftrag gegeben. Es soll geklärt werden, 
              ob und inwieweit das Grab dem historischen Zustand des 19. Jhds. 
              angenähert werden kann. Thorsten Sandner, der vom Büro 
              Müller & Altmeyer in Berlin mit Recherchen betraut wurde, 
              wandte sich deshalb mit einer Anfrage an uns. Das LDA sicherte uns 
              die Einsicht in das Gutachten zu. Zudem werden wir, auch im Namen 
              der vielen unserem Verein verbundenen Angehörigen, eine eigene 
              Stellungnahme abgeben.
 Inzwischen haben wir die in Krakau vorfindlichen Rechnungen für 
              die Beisetzung Rahels im Jahr 1833 eingesehen. Doch für die 
              spätere Zeit ergeben sich viele Fragen. Wie sah es vor 1900 
              auf dem Dreifaltigkeitskirchhof aus? Welche Angehörigen haben 
              die Erneuerung der Grabsteine ermöglicht? Wann wurde die Tafel 
              mit dem 'Grabspruch' hinter die Stelle montiert? Gibt es eine Abbildung 
              des Gewölbes oder des Sarkophags mit dem Glasfenster, in dem 
              Rahel ruhen wollte - bis zur Beerdigung durch Ludmilla Assing? Wir 
              freuen uns über alle Hinweise und leiten sie den Gutachtern 
              weiter.
 Rahel Varnhagens letztes und rechtsgültiges Testament vom 6. 
              Juni 1831 (Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Potsdam) weist keine 
              Bestimmungen über ihre Grablegung auf. Es wurde auch erst am 
              22. Juli 1833 eröffnet, während die Beisetzung nach Angaben 
              Karl August Varnhagens (Rahel. Ein Buch des Andenkens für 
              ihre Freunde, Berlin 1834, Bd. I, S. 49) am 14. März 1833 
              erfolgt war. Gewiß waren entsprechende Verabredungen unter 
              den Ehepartnern mündlich getroffen worden.
 Allerdings verfügt ein Nachsatz des Testamentes, "daß 
              die in meinem künftigen Nachlaße sich vorfindenden von 
              mir unterschriebenen außergerichtlichen letztwilligen Verfügungen 
              gleich diesem Testamente gültig seyn sollen." In den sog. 
              Verfügungen (Vorgefunden und zuerst gelesen nach dem 7. 
              März 1833.) vom 23. April 1816 (Rahel. Ein Buch des 
              Andenkens, Bd. II, S. 389ff.) ist bekanntlich ausführlich 
              die Rede von der Beerdigungsweise in einem Sarg mit Glasdeckel oder 
              -scheiben, der in ein "ganz geringes Wachthäuschen" 
              oder Souterrainzimmer gestellt werden soll.
 Das Testament von Karl August Varnhagen vom 10. Mai 1856 ist nicht 
              erhalten, es wurde 1862 im Zuge der Polemik gegen Veröffentlichungen 
              aus seinem Nachlaß entwendet und zum Teil veröffentlicht 
              (nur eine Zusatzklausel, die Sekretierung im Falle des vorzeitigen 
              oder gleichzeitigen Ablebens der Universalerbin Ludmilla Assing 
              betreffend).
 Über das Begräbnis Karl August Varnhagens berichtet, einen 
              voraufgegangenen Artikel der National-Zeitung zitierend, 
              die Allgemeine Zeitung Nr. 290 v. 17. Oktober 1858, S. 4648. 
              Neben Karl August Varnhagen wurde zwei Jahre vor seinem Tod die 
              Dienerin Dorothea Neuendorf aus Zehdenick bestattet ("Dore", 
              geb. 16.1.1785, gest. 4.2.1856 und seit 11.10.1810 in Rahels Diensten 
              gewesen). Darauf haben wir anläßlich unserer Feier zum 
              165. Todestag Rahels hingewiesen. Die Anteilnahme Varnhagens an 
              ihrer langwierigen Krankheit ist u. a. in den Memoiren des Hausarztes 
              Max Ring bezeugt. Varnhagen hat ihre Todesanzeige veröffentlicht 
              und ihr einen Platz in der Grabstelle eingeräumt.
 In der kleinen Broschüre von U. Kleri: Berliner Kirchhöfe, 
              Berlin: Nicolaische Verlagsbuchhandlung (E. Essert & H. Lindtner) 
              heißt es - den Zustand des Grabes vor der Beerdigung Rahels 
              im Jahr 1867 schildernd - S. 86f.:
 "Wir suchen ein anderes Grab auf der entgegengesetzten Seite 
              des Kirchhofs. Epheu umrankt die weiße Marmortafel, auf der 
              wir lesen, daß hier die Ruhestätte des Mannes ist, der, 
              länger als ein halbes Jahrhundert in nahem innigen Verkehr 
              mit allen hervorragenden Geistern seiner Zeit stehend, ihr Biograph 
              geworden ist; ihr berühmter und bewunderter Biograph durch 
              die Objektivität seiner Anschauung und Mustergültigkeit 
              seines Stiles! Es ist V a r n h a g e n -
 Carl August Varnhagen von Ense
 geboren den 21. Februar 1785 zu Düsseldorf, gestorben den 10. 
              October 1858 zu Berlin - von dem hier die Rede ist. Das Grab neben 
              dem seinigen umschließt den irdischen Theil der langjährigen 
              treuen Dienerin und Freundin seines Hauses, die zwei Jahre früher 
              ihm vorangegangen. Die Tafel nennt sie
 'Dorothea Neuendorf,
 Rahel's Dore.'
 Und R a h e l selbst? Ist sie nicht auch hier zu finden, die berühmte 
              Gattin ihres Mannes? Die Freundin der ausgezeichnetsten Menschen 
              ihrer Zeit? Die Frau, von welcher Prinzen 'Dachstubenweisheit' annahmen, 
              'die', um mit Varnhagen's Worten zu reden, 'nicht durch Stand und 
              Namen, noch durch Schönheit und glänzende Verhältnisse 
              die Blicke der Welt hat auf sich ziehen, noch durch schriftstellerische 
              oder künstlerische Verdienste berühmt werden können, 
              sondern einzig durch das unbefangene gleichmäßige Walten 
              einer ich sich stets wahren und dabei gütigen und erweckenden 
              Persönlichkeit, durch ihr einfaches tägliches Leben auf 
              die umgebende Welt gewirkt und dabei gleichwohl den Besten ihrer 
              Zeit gleichgestanden hat?'
 Rahel
 (geboren 1771 am ersten Pfingstfeiertage, wie Varnhagen den Tag 
              ihrer Geburt bezeichnet) ruht auch auf diesem Kirchhof, aber nicht 
              im Schooße der Erde, sondern in dem allgemeinen zur Dreifaltigkeits=Kirche 
              gehörenden Grabgewölbe. Am 14. März 1833 wurde sie 
              dort beigesetzt auf Anordnung ihres Gatten, dem ihre geliebte Hülle 
              auf diese Weise weniger entrückt schien, als im Grabe."
 Laut Reisetagebuch, das leider nicht fortgesetzt wurde, reiste Ludmilla 
              Assing (deren Steckbrief durch die Amnestie für Pressevergehen 
              am 16. November 1866 aufgehoben worden war) am 24. April 1867 von 
              Florenz ab und hielt sich vom 7. Mai bis 10. Juni in Berlin auf 
              (ungedruckte Briefe an den Fürsten Pückler vom 7. Mai 
              1867; Meldung der National-Zeitung Jg. 20, Nr. 222 v. 13. 
              Mai 1867).
 Am 10. Juni 1867 reiste sie von Berlin nach Cottbus, um den Fürsten 
              Hermann von Pückler-Muskau in Branitz zu besuchen. Am 17. Juni 
              mußte sie Branitz wieder verlassen, um vermutlich anderntags 
              der Grablegung in Berlin beizuwohnen. In einem Billet, das Pückler 
              seiner Freundin noch in Branitz am 17. Juni durch seinen Diener 
              Billy Masser überbringen ließ, heißt es:
 "Ob Sie reisen heute wollen oder nicht, müssen Sie selbst 
              entscheiden, die Sache ist allerdings ernst und ganz originell! 
              Kann das Begräbniß nicht auf einen anderen Tag verlegt 
              werden 1), dann freilich müssen Sie gehen - nichts aber hindert 
              Sie am Wiederkommen, bevor Sie nach Dresden reisen... Es ist komisch, 
              daß ein wunderliches Begräbniß in solche Opposition 
              mit dem feierlichen Maccaronitag treten muß."
 "1) Anmerkung der Herausgeberin: Das Begräbniß Rahels, 
              die länger als dreißig Jahre, ihrem Wunsche gemäß, 
              über der Erde bleiben wollte, und die ich nun neben Varnhagen 
              bestatten ließ." - Briefwechsel des Fürsten Hermann 
              von Pückler-Muskau. Hg. v. Ludmilla Assing. Berlin: Wedekind 
              & Schwieger 1874, Bd. 4, S. 143f. Am 25. Juni schreibt Pückler 
              von Assings bevorstehender Reise nach Dresden (ebenda, S. 145).
 In die Zeit von Montag, 17. Juni bis Donnerstag, 25. Juni 1867 fiel 
              demnach die Beerdigung Rahel Varnhagens in ihrer jetzigen Grabstelle. 
              Eine Meldung dazu (Der Leichnam Rahel's) steht in: Deutsche 
              Blätter. Literar.-pol. Feuilleton-Beilage zur Gartenlaube 
              v. 5. Sept. 1867, Nr. 36, S. 44.
 Über die Grablegung berichtete außerdem Julius Rodenberg 
              in einem Feuilleton (Berliner Plaudereien IV.) für die 
              Allgemeine Zeitung Nr. 15 v. 15. Januar 1870, S. 221f.
 Eine Abbildung, die aber wenig verläßlich zu sein scheint 
              und Gräber prominenter Berliner auf dem Dreifaltigkeitskirchhof 
              mit künstlerischer Freiheit zusammenstellt, findet sich in 
              einem Artikel gleichen Titels von Max Ring: Berliner Kirchhöfe. 
              In: Ueber Land und Meer, Jg. 10, Nr. 17 (Jan.) 1868, S. 280.
 Zur Jahrhundertwende wird Rahels Grab mit der Inschrift (Namen, 
              Lebensdaten) in der Biographie von Otto Berdrow (Rahel Varnhagen. 
              Ein Lebens- und Zeitbild, Stuttgart 1900, S. 427f., Fußnote) 
              unter Hinweis auf den schlechten Zustand erwähnt, allerdings 
              nicht aus eigener Anschauung.
 Die Biographie wurde von Hans Brendicke in den Mittheilungen 
              des Vereins für die Geschichte Berlins, Jg. 17 (1900), 
              Nr. 8, S. 99f. u. d. T. Die Grabstätte Rahel Varnhagens 
              rezensiert und zugleich die Instandsetzung gemeldet. Das Grab war 
              damals in einem schlechten Zustand:
 "Die Grabhügel waren so tief eingesunken, daß sie 
              dem Erdboden glichen und nur durch den zähen Epheu kenntlich 
              gemacht wurden, während die Inschriften auf den verwitterten 
              Grabsteinen kaum zu entziffern waren. Offenbar hatte ein Vereinsmitglied 
              Ernst Winterfeld "die Aufmerksamkeit der Hinterbliebenen hierauf 
              gelenkt" und dann mit deren Unterstützung und wahrscheinlich 
              auch mit der des Vereins für die Geschichte Berlins eine Restaurierung 
              in die Wege geleitet: "Jetzt stehen die von frischem Epheu 
              umrankten Hügel wieder in ihrer vollen Höhe da, und zwei 
              aus weißem Marmor angefertigte neue (!) Denksteine verkünden 
              in Goldbuchstaben die Namen sowie die Geburts- und Todestage des 
              Schriftstellerpaares..." (S. 99).
 Auffallend ist, daß die Inschrift für Rahel anstelle 
              des datierten Geburtstages, wie von Varnhagen tradiert und in der 
              älteren Literatur üblich, "Pfingsten" nennt, 
              und die altertümliche (meist falsch zitierte) Namensform "Friedericke", 
              die so in ihren gedruckten Schriften nicht oder selten auftaucht. 
              Für die "neuen" Grabsteine wurde demnach mit einiger 
              Wahrscheinlichkeit der Text einer vorhandenen Inschrift übernommen 
              worden. (Über das Datum gab es damals um 1900 kontroverse Auffassungen; 
              Hans Landsberg in seiner Ausgabe Buch des Andenkens nennt 
              noch ein anderes Datum als Oskar F. Walzel in seinem Artikel in 
              der Neuen Deutschen Biographie, dessen Auffassung wohl die 
              richtige ist.)
 Den Text auf der zusätzlichen, wohl erst nach 1945 aufgestellten 
              Tafel hat sich lt. Buch des Andenkens (Bd. III, S. 497, mit 
              Datierung "1831" und dem eingeklammerten Zusatz "mündlich") 
              Rahel Varnhagen selbst als "Grabspruch... erdacht". Interessant 
              ist der Kontext, der auf die Abfassung des o. g. rechtsgültigen 
              Testamentes verweist, auf die in dem unmittelbar darauffolgenden 
              Eintrag indirekt angespielt wird. Insofern kann man möglicherweise 
              von einer mündlich ausgesprochenen zusätzlichen Verfügung 
              sprechen, den Grabspruch betreffend, die aber von Varnhagen nicht 
              erfüllt werden konnte, da Rahel in dem öffentlichen Grabgewölbe 
              beigesetzt wurde. Einige Biographen beschließen ihre Lebensschilderung 
              mit dem Zitat, was aber nicht zwingend bedeuten muß, daß 
              der Spruch schon von Ludmilla Assing 1867 an ihrem Grab angebracht 
              wurde.
 Arnold Schloenbach: Zwölf Frauenbilder aus der Goethe-Schiller-Epoche 
              (noch zu Lebzeiten Varnhagens erschienen; es heißt dort: "Auf 
              ihr Grab gehören die Worte..."), Hannover 1857, S. 229.
 Clarissa Lohde in Frauen-Album. Charakterbilder aus alter und 
              neuer Zeit, hg. v. J. M. v. Gayette-Georgens u. Hermann Kletke, 
              Berlin 1870, S. 165. (Dort ist S. 166 noch vom "Grabgewölbe 
              auf dem Kirchhofe vor dem Hallischen Thore" die Rede.)
 Paul Lindenberg in ders.: Das Denkmal der deutschen Frauen, 
              2. Auf., Bottrop 1931, S. 249.
 
 
              
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                | Foto: Michael Jones |  
              Weniger erfreulich gestaltete sich unser Austausch mit einer 'Interessengemeinschaft 
              Historischer Friedhöfe'. Sie hat die Gräber von 300 prominenten 
              Berlinern mit Hinweisschildern versehen. Die für Rahel und 
              Karl August Varnhagen gewählten Berufsbezeichnungen ("Archivar"; 
              "Mäzenin") sind allerdings irreführend und lösen 
              falsche Assoziationen aus. Eines der Schilder ist bereits angerostet 
              und kaum lesbar.Den freundlich gemeinten Hinweis der Varnhagen Gesellschaft auf 
              diesen Übelstand erwiderte C.-P. Steinmann, Sprecher der 'Interessengemeinschaft', 
              wie folgt: "Wir wollen nicht nach Oberlehrerart Wissen unter 
              das Volk bringen. Die Menschen die an diesem Projekt mitgearbeitet 
              haben, sind natürlich keine Fachleute... Ihre in Ihrem Brief 
              anklingende Anspruchshaltung hat mich aber doch etwas irritiert."
 Die Namen und Lebensdaten der Varnhagens stehen auf den Grabsteinen. 
              Von den falschen Bezeichnungen abgesehen, sind die Schilder redundant. 
              Wir werden das Landesdenkmalamt bitten, sie zu entfernen bzw. durch 
              eine ansprechend gestaltete, informative Hinweistafel zu ersetzen, 
              die auch Rahels 'Grabspruch' würdig präsentiert.
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 3. Kurzmeldungen
 Varnhagen-Büste restauriert
 Wie uns Professor Dr. Eef Overgaauw von der Handschriftenabteilung 
              der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz 
              mitteilt, wurde die Porträtbüste Karl August Varnhagens, 
              die Elisabeth Ney am 30.5.1857 fertiggestellt hat, inzwischen restauriert. 
              Das Original ist ab 14. November in der Ausstellung des Arbeitskreises 
              "Geschichtsmeile Jägerstraße" u. d. T. Die 
              Mendelssohns in der Jägerstraße zu sehen. Die gebürtige 
              Münsteranerin Elisabeth Ney(1833-1907) war Schülerin 
              von Christian Daniel Rauch; in Austin, Texas (USA), wohin 
              sie später ausgewandert ist, wurde ihr ein eigenes Museum eingerichtet.
 http://www.ci.austin.tx.us/elisabetney/html/main.html
 Nur in Europaisch ausgedrükt
 Unsere Tagung vom 1. bis 3. Oktober in Schloß Gnadenthal bei 
              Kleve zum Thema "..nur in Europaisch so ausdrüken": 
              Sprachen, Politik und Geselligkeit im Varnhagenschen Kreis war 
              mit über dreißig Teilnehmern aus sechs Ländern (bei 
              nur zwei Absagen) außerordentlich erfolgreich. Kleve mit seinen 
              vielen historischen Beziehungen zu Preußen, Holland und Frankreich 
              bot einen idealen Hintergrund für die kosmopolitische Thematik, 
              wie die Schirmherrin, Dr. Barbara Hendricks MdB, in ihrem 
              Grußwort hervorhob. Die Vorträge behandelten ein weites 
              Spektrum, von der Salonkultur des französischen Absolutismus 
              und der Romantik über den Goethekult, den Saint-Simonismus 
              und das italienische Risorgimento bis ins vielsprachig wachsende 
              Europa der Gegenwart. Bis auf den buchstäblich letzten Sitzplatz 
              besetzt war auch der Vortragsraum in der Villa Belriguardo, wo Christiane 
              Nägler, Angelika Mensching und Nikolaus Gatter 
              auf Einldung der Gastgeberin aus Schriften und Briefen von Voltaire 
              und Friedrich dem Großen, Madame Récamier und August 
              von Preußen, Sophie von La Roche und Justus von Gruner vorlasen. 
              Danach bot die grüne Umgebung, vor allem der Park des Moritz 
              von Nassau noch Gelegenheit zu Spaziergängen. Mit einer offenen 
              Vorstandssitzung in Gnadenthal endete die Zusammenkunft. Ein ausführlicher 
              Tagungsbericht von Kornelia Löhrer ist im Internet nachzulesen:
 http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=614
 oder bei der Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer 
              Forschungseinrichtungen:
 AHF-Information. 2004, Nr. 078 (acrobat reader erforderlich)
 http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2004/078-04.pdf
 Salon-Seminar in Wiesbaden
 Zu einem eintägigen Seminar zum Thema Europäische Salonkultur 
              luden Christiane Nägler und Nikolaus Gatter am 
              16. Oktober von 10-17 Uhr in die Villa Schnitzler, ein stilvoll 
              möblierte Tagungshaus, das die Wiesbadener Volkshochschule 
              einer Schenkung verdankt. Der richtige Umgang mit Visitenkarten, 
              die Geschichte europäischer Salons (vom altfranzösischen 
              Minnehof bis zur Berliner Geselligkeit 1800-1850), allgemeine Höflichkeitsregeln 
              der Konversation und Briefkultur bereicherten das Themenspektrum. 
              Dabei wurden auch aktuelle Geselligkeitsformen angesprochen und 
              im Gespräch Chancen und Probleme einer Wiederbelebung der Salonkultur 
              erörtert. Proben der Scherenschnitt- und Silhouettierkunst, 
              magische Quadrate und andere Salonspiele übte am Nachmittag 
              Heidi Hannah Daudistel mit den vergnügten Teilnehmern. 
              In den Fragebögen, die ein Feedback ermöglichen sollten, 
              wurden "die gute Mischung", die "Salonatmosphäre" 
              und die "Eloquenz und Ungezwungenheit" der Referenten 
              gelobt, denen noch Beate Hiller und Kornelia Löhrer 
              organisatorisch zur Seite standen.
 Karls Versuche und der Freiherr von Vieren
 Die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften e. V. versammelte 
              sich in diesem Jahr vom 17. bis 19. September im Gleimhaus 
              zu Halberstadt. Dem scheidenden Vorsitzenden Wilhelm Solms wurde 
              für seine vieljährige erfolgreiche Tätigkeit gedankt 
              und Hans Wißkirchen vom Buddenbrookhaus in Lübeck als 
              sein Nachfolger gewählt. Unter den neu aufzunehmenden Mitgliedern 
              war, empfohlen von der Deutschen Schillergesellschaft und der Varnhagen 
              Gesellschaft, auch der Justinus-Kerner-Verein, vertreten durch seinen 
              Vorsitzenden Emil Englert. - Das Gleimhaus ist ein äußerst 
              sehenswerten Museum mit Handschriftensammlung, Bibliothek und einer 
              eindrucksvollen Bildergalerie, die Dichter Johann Wilhelm Gleim 
              im Sinne eines "Freundschaftstempels" zusammengetragen 
              hat. Die aufmerksamen und freundlichen Mitarbeiter des Hauses zeigten 
              den Besuchern der Jahrestagung ihre Schätze. Das Thema "Dichterfreundschaften" 
              wurde von Vertretern der beteiligten Gesellschaften in kurzweiligen 
              Vorträgen, Sketches und Rezitationen vorgetragen. Für 
              die Varnhagen Gesellschaft nahmen Kornelia Löhrer und 
              Nikolaus Gatter teil und realisierten gemeinsam mit Vertretern 
              der mit uns kooperierten Gesellschaften, Ulrich Schuch (Fouqué-Gesellschaft) 
              und Jörg Petzel (E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft): Der 
              Doppelroman der Berliner Romantik. Eine szenische Lesung über 
              Dichterfreundschaften und kollektives Schreiben. Dabei ging 
              es um die 1807 bzw. 1813/14 entstandenen romantischen Kollektivromane 
              Die Versuche und Hindernisse Karls von Karl August Varnhagen, 
              August Wilhelm Bernhardi, Wilhelm Neumann und Friedrich de la Motte 
              Fouqué sowie Der Roman des Freiherrn von Vieren von 
              Fouqué, Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Adelbert von Chamisso 
              und Karl Wilhelm Salice Contessa. Manche der von den Berliner Romantikern 
              parodierten Autoren waren auch in Gleims Bildergalerie vertreten, 
              z. B. Johann Heinrich Voß. Das Manuskript hatte Ulrich Schuch 
              geschrieben, der auch den erdbeerpflückenden Jean Paul aus 
              den Versuchen und Hindernissen Karls darstellte und Beifallsstürme 
              hervorrief. Zu diesem Programmpunkt in Halberstadt waren auch unsere 
              Mitglieder Hans W. L. Biester (Nachfahr des Berliner Aufklärers 
              und Zeitschriftenherausgebers) und Christian Deuling angereist. 
              und Eine zweite, leicht gekürzte Aufführung unter Mitwirkung 
              von Christian Liedtke und Angelika Mensching erlebte 
              die szenische Lesung bei der Tagung der Varnhagen Gesellschaft in 
              Schloß Gnadenthal bei Kleve, im Anschluß an einen literaturwissenschaftlichen 
              Vortrag von Miriam Haller über den Kollektivroman des 
              Nordsternbundes. Die dritte Lesung ist für 2006 in Berlin durch 
              die E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft in Aussicht genommen...
 Neu aufgelegt: Brockhaus' Tagebücher
 Die Tagebücher von Heinrich Brockhaus, die 1884-1887 
              fünfbändig als Privatdruck erschienen und sehr selten 
              sind, liegen nunmehr in zwei Auswahlbänden des Filos-Verlages, 
              Erlangen, neu gedruckt und kommentiert vor: Italien, Spanien 
              und Portugal. 1834 bis 1872 (302 S., 2003) versammelt Reisenotizen; 
              Deutschland. 1834 bis 1872 (640 S., 2004) enthält zeitkritische 
              Betrachtungen und Kommentare des politisch aufmerksamen und liberalen 
              Verlegers. Der Herausgeber Volker Titel von der Arbeitsgruppe 
              Buchwissenschaft der Uni Erlangen-Nürnberg hat den Bänden 
              jeweils Einleitungen, Orts- und Sachregister beigegeben. Der Hauptverleger 
              Varnhagens und Ludmilla Assings, "mit der es sich gut spricht" 
              (Italien, S. 164, 8.5.1865), ist von größtem Interesse, 
              zumal er ungescheut die Reaktionen auf die Veröffentlichung 
              der Humboldt-Varnhagen-Briefe von 1860 kommentiert. Über Ludwig 
              Robert urteilt Brockhaus am 13.10. 1827 (Deutschland, S. 
              67f.): "Ein sehr geistreicher, aber auch gehörig von sich 
              eingenommener Mann, der sich immer zum Mittelpunkt aller Unterhaltung 
              macht." Natürlich ist jede Auswahl anfechtbar, und nach 
              Möglichkeit wird die Forschung im Zweifel stets den Erstdruck 
              zu Rate ziehen. Doch als preiswerter, leicht zugänglicher Überblick 
              zu den (auch stilistisch ansprechenden) Aufzeichnungen sind die 
              Bände allen, die sich für das 19. Jahrhundert interessieren, 
              wärmstens zu empfehlen.
 http://www.filos-verlag.de
 Kleine Rahel-Galerie 3
 Im letzten Rundbrief erwähnten wir das Buch Berühmte 
              Liebespaare von F. v. Hohenhausen, das ein falsches Rahel-Varnhagen-Bild 
              zeigt. Wie uns Ulrich Grammel mitteilt, wurde das erstmals um 1910 
              erschienene Buch in der NS-Zeit verboten, weil es Rahels Einfluß 
              auf die deutsche Literatur schildert und ihr vermeintliches Porträt 
              zeigt. Die Anweisung vom 18.3.1939 an Reichsschrifttumskammer und 
              Gestapo stammt von Propagandaminister Goebbels und ist gedruckt 
              in Joseph Wulf (Hg.): Literatur und Dichtung im Dritten Reich, 
              Gütersloh 1963, S. 446.
 Eine neue Ausstellung im Park von Bad Muskau wird sich ab Anfang 
              Mai 2005 der Ehe zwischen Fürst Pückler und seiner Frau 
              Lucie von Pückler-Muskau, geb. Hardenberg widmen. Die 
              Stiftung Fürst-Pückler-Park hatte für die durch Bund 
              und Land Sachsen finanzierte Schau einen Wettbewerb ausgeschrieben. 
              Sieger waren das Büro Kosmos und der Architekt Ruairí 
              O'Brien, der in Leipzig auch das Erich-Kästner-Museum mit aufgebaut 
              hat. Wir freuen uns darüber desto mehr, als wir schon auf den 
              150. Todestag in diesem Jahr hingewiesen hatten und die Lebensleistung 
              der Fürstin, die während der Abwesenheit die Parkschöpfung 
              vorantrieb, das Hermannsbad gründete und unter schwierigsten 
              Bedingungen den Haushalt zusammenhielt - viel selten gewürdigt 
              wird. - In Schloß Branitz bei Cottbus wurde der 219. Geburtstag 
              Hermann von Pückler-Muskaus am 30. Oktober mit einer Matinee 
              gewürdigt, bei der auch Tafelbücher zu sehen waren. 
              Darin sind aufs Genaueste vom "Geheimschreiber" Billy 
              Masser die Menüfolgen und Teilnehmer der Diners verzeichnet, 
              die der Fürst zu geben pflegte.
 "Ich freue mich auf Gerhard's Buch on Bettina v. Brentano - 
              wie ich diese Frau bewundernd anstaune! Immer schon seit Jahren 
              u. Jahren - und diese einzigartige Jüdin Rahel Varnhagen - 
              Wie merkwürdig wir Juden gewesen sind - u. sind. Kaum raus 
              aus dem Ghetto - da hat man schon solch einen 'Wundermensch' wie 
              R. V."
 Charlotte Wolff an Christa Wolf, 2.1.1985
 in dies.: Ja, unsere Kreise berühren sich. Briefe. München: 
              Luchterhand Literaturverlag 2004, S. 66.
 Eine Rahel-Varnhagen-Rezitation unserer ehemaligen Schriftführerin 
              Eva Feldheim hat der Lesezeichen-Verlag (Dierk Hobein) aufgenommen: 
              Mit welchen Worten soll ich das sagen, was ich Dir gern mit einem 
              Schrei sagen möchte. Die CD entstand bei der Arbeit mit 
              Strafgefangenen der JVA Schwerte am Projekt "Lesen lebenslänglich" 
              und kostet 9,95 EUR (Gefangene: 4,95 EUR) zzgl. Porto (Tel. 02331 
              / 630677). Weitere Informationen nebst einer Hörprobe finden 
              sich im Internet: http://www.lesezeichenverlag.de/hoerbuch.htm
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 4. Termine: empfehlenswerte Veranstaltungen
 3. November, 19.30
 Gerhard Wagenitz: Chamisso als Naturforscher und E. Th. A. Hoffmann 
              als Wissenschaftskritiker. Veranstalter / Ort: Kreuzberg Museum 
              für Stadtentwicklung und Sozialgeschichte. Adalbertstr. 95 
              A, 10999 Berlin-Kreuzberg (U-Bahn Kottbusser Tor).
 http://www.kreuzbergmuseum.de/mu_unter/texte/62_.htm
 4. November
 Wolfgang Milde: Lessings Handschriften - Sammlungen, Entdeckungen, 
              Fälschungen. Veranstalter / Ort: Herzog August Bibliothek, 
              Wolfenbüttel.
 5. November, 19.00 (Einlaß nur bis 19.10!)
 Dorothea Minkels: Führung durch die Ausstellung In der Keimzeit 
              der Demokratie - Berliner Polizeipräsident Julius von Minutoli 
              zum 200. Geburtstag. Veranstalter / Ort: Haus Berliner Stadtbibliothek, 
              Zentrum für Berlin-Studien. Breite Str. 36, 10178 Berlin-Mitte.
 http://www.zlb.de/aktivitaeten/ausstellungen
 5. November, 20.00
 Weimar benefit concert - saving Anna Amalia. Mit Ann Willison 
              Lemke u. v. a. Ort: Varner Recital Hall, Oakland University, Rochester, 
              Michigan, USA. (Das Goethehaus in Michigan organisiert gemeinsam 
              mit unserem Mitglied Ann Willison Lemke ein Benefizkonzert (Goethe-Vertonungen 
              von Komponistinnen) für die Restaurierung der vom Brand zerstörten 
              Anna Amalia Bibliothek.)
 http://www.varnhagen.info/amalie_benfiz10_04.html
 Spendensammlung des amerikanischen Freundeskreises der Anna Amalia 
              Bibliothek:
 http://adminstaff.vassar.edu/patkus/Americanfriends.htm
 6. November, 11.00
 Friedrich Wilhelm Kielhorn: Dr. Heim und der Kurfürst von 
              Hessen (nach Quellen aus der Sammlung Varnhagen). Veranstalter: 
              Berliner Gesellschaft für Geschichte der Medizin e. V.; Humboldt-Universität, 
              Luisenstr. 57.
 ...bis 7. November
 Ausstellung: Licht und Schatten. Die Epochenwende um 1800 
              im Spiegel der Biographie August Hermann Niemeyers (1754-1828). 
              Veranstalter / Ort: Franckesche Stiftungen, Franckeplatz 1, 06110 
              Halle an der Saale.
 8. November, 18.00
 Klaus Harer: Kulturtransfer - Imagologie - Komparati(vi)stik? 
              Überlegungen zur russisch-deutschen Kulturgeschichte des 18. 
              und 19. Jahrhunderts. Ort: Ludwig-Maximilians-Universität München, 
              Historisches Seminar, Schellingstr. 12, Raum 327, 3. OG, München.
 10. November, 19.30
 Goethes und Schillers 'Temperamentenrose'. Ein Salonabend 
              mit Christiane Nägler und Heidi Hannah Daudistel. Ort: Schloß 
              Vaux, Eltville.
 http://www.salongesellschaft.de/pageID_1764684.html
 10. November, 18.30
 Jürgen Gidion: Goethe und die jüdische Welt. Veranstalter: 
              Goethe-Gesellschaft Eisenach; Ort: Aula des Martin-Luther-Gymnasiums, 
              Eisenach.
 13. November, 12.00
 Uwe Schweikert: "...wie auf schwankem Kahne der See." 
              Hölderlin, Schumann und ihre Widerspiegelungen in der Musik 
              der Moderne. Veranstalter: Stiftung Weimarer Klassik, Ort: Residenzschloß 
              Weimar, ehemalige Schloßkapelle.
 14. November, 14.00
 Eröffnung der Ausstellung Die Mendelssohns in der Jägerstraße. 
              Veranstalter: AG Geschichtsmeile Jägerstraße / Jüdische 
              Gemeinde Berlin; Ort: Remise Jägerstr. 51, Berlin-Mitte.
 http://www.juedische-kulturtage.org/nov-14-14-1.html
 19. November ...bis 20. März 2005
 Ausstellung: Europas Juden im Mittelalter. Historisches Museum 
              der Pfalz, Domplatz, 67324 Speyer.
 19.-21. November
 Konferenz: Politischer Journalismus, Öffentlichkeiten, Medien 
              im 19. und 20. Jahrhundert Verranstalter: Universität des 
              Saarlandes / Siebenpfeiffer-Stiftung; Ort: Sitzungsaal im Rathaus 
              der Stadt Rastatt.
 24. November, 19.00-22.15
 Salonabend mit Pastorin Susanne Timm-Münden: Rahel Levin, 
              getaufte Friederike Robert, verheiratete Rahel Varnhagen von Ense 
              (1771-1833). Ein Blick in das Leben einer Außenseiterin. 
              Ort: Bethel, PF 130349, 33546 Bielefeld. Anmeldung unter:
 mailto:HausderStille@bethel.de
 26./27. November
 12. Louise-Otto-Peters-Tag zum Thema Auf den Spuren frauenbewegter 
              Frauen. U. a. mit einem Vortrag von Elisabeth Dickmann zur Beziehung 
              zwischen deutscher und italienischer Frauenbewegung zur Zeit von 
              Louise Otto Peters. Veranstalter: Louise-Otto-Peters-Gesellschaft 
              e. V., Ort: Henrich-Budde-Haus, Lützowstr 19, 04157 Leipzig. 
              Teilnahmegebühr 10 Euro. Voranmeldung: Tel/Fax. 0341 / 2314371 
              oder 9607599.
 27. November, 19.30 (bis ca. 22.00 Uhr)
 Goethe's erotische Liebesspeisen. Ein sinnlicher Salonabend 
              über Bettine von Arnim geb. Brentano und die Sinnlichkeit der 
              Salondamen, mit Christiane Nägler. Salonbeitrag 65,- EUR incl. 
              Aperitif, Programm, Menü und die begleitenden Getränke. 
              Ort: Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim. Anmeldung: Tel. 
              06723 / 640 oder Fax 06723 / 7663.
 http://www.salongesellschaft.de/pageID_1764684.html
 ...bis 30. November
 Ausstellung: Adelbert von Chamisso. Biographische Spuren. 
              Veranstalter: Kreuzberg Museum für Stadtentwicklung und Sozialgeschichte, 
              Ort: Heidelberger Krug, Arndtstr. 15, Berlin (Öffnungszeiten: 
              18.00-4.00, Sa 10.00-4.00).
 http://www.kreuzbergmuseum.de/mu_unter/texte/62_.htm
 29. bis 30. November
 Symposion zu Paul Schwencke (Erster Direktor der Königlichen 
              Bibliothek an der Seite Adolf von Harnacks). Veranstalter / Ort: 
              Bibliotheca Augusta der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.
 2. Dezember
 Ute Lotz-Heumann: "...dass an Orten wie diesem auf Hofetikette 
              nicht so strenge gehalten werde". Kurbäder im Reich 
              des 18. Jahrhunderts als Begegnungsstätten für Adel und 
              Bürgertum. Ort: Universität Bielefeld, Universitätsstr. 
              25, 33615 Bielefeld, Raum S2-121.
 3. Dezember, 19.00
 thor'scher Salon (auf besondere Einladung) zum Thema Kraft - 
              Räume - Raumkraft: Architektur, Feng Shui und Geomantie ("Erdwahrsagung"). 
              Mit Adelheid Rosenkranz und Sara Roshan. Ort: Salonzimmer im Restaurant 
              Theodor Tucher (am Brandenburger Tor), Pariser Platz 6, Berlin. 
              Salonbeitrag: 77 Euro. Information: Tel. 030 / 32 70 18 26.
 5. Dezember ...bis 6. Februar 2005
 Ausstellung: Goethe und Schiller für Kinder. Weltliteratur 
              im Kinderbuch. Veranstalter / Ort: Freies Deutsches Hochstift / 
              Frankfurter Goethe-Museum, Großer Hirschgraben 23-25, 60311 
              Frankfurt a. M.
 16. Dezember, 19.30
 Karl Arndt: Lessing - gesehen von Ernst Rietschel. Veranstalter 
              / Ort: Lessing-Museum, Röhrmeisterhaus, Kamenz.
 ...bis 31. Dezember
 Ausstellung: Zwischen Metternich und Talleyrand. Der Musenhof 
              der Herzogin von Kurland im Schloß zu Löbichau. Europäische 
              Salongeschichte. Veranstalter / Ort: Museum Burg Posterstein, Burgberg 
              1, 04626 Posterstein (basiert auf der Ausstellung aus dem Jahr 2002 
              in Jena).
 ...und ein Ausblick auf das Jahr 2005:
 5. Januar, 18.00
 Günther Kronenbitter: 14. Juli 1789. Der Sturm auf die 
              Bastille. Die Französische Revolution und Europas Aufbruch 
              in die Moderne. Hörsaal III, Universität Augsburg, Universitätsstr. 
              10, 86159 Augsburg.
 ...bis 9. Januar
 Ausstellung: Liebe.komm - Botschaften des Herzens. Zeichen, 
              Worte und Wege für romantische Gefühle aus 250 Jahren. 
              Veranstalter/Ort: Museum für Kommunikation, Gorch-Fock-Wall 
              1, Hamburg.
 ...bis 9. Januar
 Ausstellung: Moses Maimonides. Veranstalter / Ort: Börnegalerie 
              im Museum Judengasse, Kurt-Schumacher-Str. 10, 60311 Frankfurt am 
              Main.
 ...bis 16. Januar
 Ausstellung: Stil(l)halten. Familienbilder im Jüdischen 
              Bürgertum. Jüdisches Museum Berlin, Altbau 1. OG, 
              Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin.
 ...bis 29. Januar
 Ausstellung: In der Keimzeit der Demokratie Berliner Polizeipräsident 
              - Julius von Minutoli zum 200. Geburtstag. Ort: Zentrum für 
              Berlin-Studien, Breite Straße 36, Berlin-Mitte. (Die Ausstellung 
              soll im März 2005 wird sie in Poznan (Posen) in der Henryk 
              Sienkiewicz-Bibliothek am Alten Markt gezeigt werden; ein deutsch-polnischer 
              Katalog ist in Vorbereitung.)
 http://www.zlb.de/aktivitaeten/ausstellungen
 ...bis 2. Februar
 Ausstellung: Ernst Rietschel. Zum 200. Geburtstag des Bildhauers. 
              Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Albertinum, Brühlsche Terrasse, 
              Dresden.
 4. Februar
 Shirley Brückner: Bildungskonzepte jüdischer Frauen. 
              Veranstalter: Interdisziplinäres Zentrum für Pietismusforschung; 
              Ort: Franckeche Stiftungen, Haus 24, Halle a. d. Saale.
 13. Februar ...bis 3. April
 Ausstellung: Die Dritte Front. Literatur in Brandenburg 1930 
              bis 1950. Veranstalter: Brandenburgisches Literaturbüro und 
              Deutsches Rundfunkarchiv. (Ausstellung u. a. über die NS-Propagandatätigkeit 
              des in der DDR-Zeit als Rahel-Biograph und Varnhagen-Herausgeber 
              hervorgetretenen Autors und am 7. April 1981 verstorbenen Herbert 
              Scurla, der im Jahr 2005 hundert Jahre alt geworden wäre.) 
              Ort: Finsterwalde, Kreismuseum.
 http://www.literatur-im-land-brandenburg.de/ausstellung/a_front.htm
 16. März
 Nikolaus Gatter: Karl August Varnhagen als Goethe-Freund und 
              Sammler von Lebenszeugnissen. Veranstalter: Goethe-Gesellschaft, 
              Köln.
 ...bis 3. April
 Ausstellung: Mit den Augen eines Fremden. Adelbert von Chamisso. 
              Dichter, Naturwissenschaftler, Weltreisender. Veranstalter / Ort: 
              Kreuzberg Museum für Stadtentwicklung und Sozialgeschichte. 
              Adalbertstr. 95 A, 10999 Berlin-Kreuzberg (U-Bahn Kottbusser Tor).
 17. April, 14.30
 Nikolaus Gatter: Wo neue Menschen, Dinge und Gegenstände 
              dich berühren. Rahel Varnhagen und ihr Salon. Veranstalter 
              / Ort: Gedenkstätte Landjuden an der Sieg, Kaiser-Wilhelm-Platz 
              1, 53721 Siegburg.
 bitte vormerken:
 1.-3. Oktober 2005
 Jahrestreffen der Varnhagen Gesellschaft in Weinsberg auf den Spuren 
              von Justinus-Kerner! ...mit Vortrag und Ausstellung: "Freundschaftsgluthen, 
              die unsere Eltern verbanden." Justinus Kerner und die Assings.
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 5. Bilder einer Ausstellung... und 
              Kommentare der Besucher
 Am 2. Oktober ging in der Staats- und Universitätsbibliothek 
              Hamburg Carl von Ossietzky die Ausstellung "Lebensb 
              i l d e r, die Zukunft zu bevölkern": Von Rahel Levins 
              Salon zur 'Sammlung Varnhagen" zu Ende. Nach dem Auftakt 
              in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln war 
              es die zweite Station einer Zusammenstellung von Porträts, 
              Erstausgaben und Autographen aus dem Varnhagenschen Kreis, die viele 
              Dokumente und Curiosa aus der Wirkungsgeschichte zeigt. Ein virtueller 
              Rundgang durch die Ausstellung findet sich im Internet:
 http://www.varnhagen.info/rundgang/01duesseldorf.html
 Mehr über die zweite Station unserer Ausstellung unter:
 http://www.varnhagen.info/ausstellung04_hamburg.html
 Für ihre tätige Mitwirkung bei den Lebensbildern, die 
              Zukunft zu bevölkern, danken wir herzlich: den Herren Chiolo, 
              Prof. Dr. Schmitz, Dr. Quarg und Dr. Klinger (USB Köln); Frau 
              Dr. Grau, Frau Hauswaldt, Herrn Blackert (SUB Hamburg), den Mitarbeitern/innen 
              der Handschriftenabteilungen und Leihstellen, den Hausmeistern und 
              Pförtnern.
 In Hamburg wurde ein Besucherbuch ausgelegt. Wir dokumentieren es 
              im folgenden ungekürzt (aber ohne Namensunterschriften), originalgetreu 
              und - wo vorhanden - mit Datierungen.
 18.8.2004
 "Frauen sind als Dichterinnen - nicht nur als Jüdinnen 
              - zu allen Zeiten leider nicht nur politisch verfolgt, sondern auch 
              immer benachteiligt worden, nicht nur von 1800-1980. Leider, Männer 
              hatten davon Vorteile. JDL"
 18.8.2004
 "Wünsche mir - als Kulturmensch - auch in Lübeck 
              einen 'Salon', in dem sich z. B. auch polnische, russische, muslimische, 
              jüdische & christliche, auch 'atheistische' Menschen treffen. 
              Einen Anfang habe ich gemacht mit dem BILDERHAUS BORNEMANN, Aegidienstr. 
              35 (0451 / 73076)
 Danke für schöne Ausstellung."
 25.8.2004
 "Bemerkenswert, gut, sehr aufschlußreich! MfG"
 25.8.2004
 "Eine interessante Ausstellung auf kleinstem Raum. Alles dabei 
              was zum Zeitgeist gehörte."
 25.8.2004
 "Sehr beeindruckend u. lobenswert die gesamte Konzeption"
 27.8.2004
 "Interessantes Thema, aber könnte man besser aufbereiten. 
              Zu viele unübersichtliche Erklärungen, weniger wäre 
              mehr gewesen."
 30.8.2004
 "Frau & Geist
 immer eine gute Verbindung.
 Dann noch jüdischer Geist,
 Weisheit, Inspiration
 -
 Die Ausstellung hier in der Stabi macht mich neugierig auf diese 
              Avantgardistin,
 macht Mut auch für Männer....
 Weit voraus diese Frau;
 Wie tief sind wir gesunken dato."
 2.9.2004
 "animiert zum Weitermachen!"
 4.9.2004
 "Außerordentlich interessantes und wichtiges Thema, detailiert 
              bearbeitet, sehr informativ!"
 4.9.2004
 "Danke für die Ausstellung."
 9.9.2004
 "Der Fächer hängt falsch herum."
 "...oder der Betrachter... Kitty"
 9.9.2004
 "Gerne wieder hierher komme an einen Ort des Geistes (seltendst 
              in Hamburg)"
 10.9.2004
 "Mein 5-jähriger Sohn wollte die Ausstellung sehen, wir 
              gehen nicht dümmer wieder raus. Sehr schön gestaltet."
 "Eine prima Ausstellung"
 "Diese Ausstellung hätte mehr verdient, als nur das Jüdische 
              zum Vorschein zu bringen. Schließlich sind es Werke die von 
              Gottes Geschöpfen niedergeschrieben wurden und nicht in erster 
              Linie Juden!
 ...ein Menschenfreund!"
 "weiter so J/N"
 17.9.2004
 "Eine tolle Ausstellung!"
 22.9.2004
 "Eine wirklich interessante und informative Ausstellung; anregend, 
              sich näher mit der Thematik zu beschäftigen."
 23.9.2004
 "Vielen Dank für diese tolle Ausstellung!"
 23.9.2004
 "Man gewinnt einen Einblick in R. V. Leben. Schön.
 Einen Überblick über die Literatur auch.
 Danke.
 Mir fehlen noch Bilder vom Salonleben."
 24.9.2004
 "Eine großartige Ausstellung, die eine Vielfalt der Briefwechsel 
              mit bekannten Persönlichkeiten darstellt. Schade, daß 
              diese Briefe heute im Buchhandel nicht mehr erhältlich sind."
 28.9.2004
 "Eine interessante Ausstellung!"
 28.9.2004
 "Sehr schön, habe zu spät davon erfahren."
 "Ein Eckchen für den Geist, eine Seltenheit in Beusts 
              Hamburg."
 "Ich muss nochmal wiederkommen."
 1.10.2004
 "Ich besitze das Buch 'Melodie meines Herzens' v. Carola Stern. 
              Danach habe ich schon vor interessierten Frauen ein Referat gehalten 
              u. bin nun sehr dankbar für diese ergänzende Ausstellung, 
              von der ich nur lerne! Mein Vorfahre hat übrigens in ihrem 
              Salon verkehrt. Ich bin Bibliothekarin."
 "Hier müßte man die Senatorenkarikatur DRÄGER 
              mal 3 Tage lang einsperren, für ihn hoffend, daß ihn 
              das von der Gier zum Geist bringen 
              würde. S. M."
 "Eine geistvolle Oase im tristen Alltag!!! N. R."
 1.10.2004
 "Dank für diese sorgfältig zusammengestellte, schöne 
              Ausstellung! Nur schade, dass es keinen Katalog gibt. G. K."
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 6. Presseschau
 Am 3.10. ging unsere Tagung in Kleve über "Sprachen, 
              Politik und Geselligkeit im Varnhagenschen Kreis" mit einer 
              Matinee in der Villa Belriguardo zu Ende (mehr dazu in der nächsten 
              Ausgabe, gazzettino No. 15). Angekündigt wurde die Veranstaltung 
              in der Süddeutschen Zeitung und der Neuen Rhein-Zeitung 
              (23.9.04).
 Von der vorangegangenen Ausstellung der Varnhagen Gesellschaft 
              in Köln und Hamburg berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger 
              (22. u. 27.4.2004). Jürgen Kisters besprach zunächst 
              die gemeinsam mit unseren "Lebensb i l d e r n" 
              in der Uni-Galerie im Hauptgebäude der Universität und 
              im Köln-Salon e. V. gezeigte Porträt-Ausstellung:
 "'Weil ich's massakriren wollte", das sagte die Schriftstellerin 
              und Salongastgeberin Rahel Varnhagen vor nicht ganz 200 Jahren über 
              ein Bildporträt von sich. Vom Blick auf sich selbst entsetzt, 
              gab sie das Bild zur Aufbewahrung ihrer Mutter, offenbar doch so 
              sehr fasziniert davon, dass sie es nicht für immer verschwinden 
              lassen wollte. Diese Geschichte fand die Künstlerin Maria Schmidt-Dzionsko, 
              selbst Mitglied in der Varnhagen-Gesellschaft, derart spannend und 
              typisch für das zwiespältige Verhältnis dem eigenen 
              Porträt gegenüber, dass sie Rahel Varnhagens Ausspruch 
              per E-Mail befreundeten Künstlern schickte... Während 
              sich zur Zeit Rahel Varnhagens die Kunst des Porträtierens 
              noch ganz an der naturgetreuen Erfassung des Gesichtes orientierte, 
              fächert sich die aktuelle Schau in ein breites Spektrum unterschiedlichster 
              künstlerischer Stile auf. Tine Wille zeigt mit einander überlagernden 
              malerischen und zeichnerischen Elementen, dass das Bild eines Menschen 
              eine vage, vielfach gebrochene Angelegenheit ist. Sich selbst im 
              Gesicht eines anderen zu sehen, stellt Annegret Heinl am Beispiel 
              einer Überlagerung der Porträts von Rahel Varnhagen und 
              Hannah Arendt dar. Odo Rumpfs aus Eisenfragmenten zusammengeschweißter 
              Kopf hebt das Monströs-Fratzenhafte des menschlichen Antlitzes 
              hervor. Agii Gosse demonstriert in poppigen Farben, dass man sein 
              Alter Ego sogar in einem Hundekopf finden kann."
 In einem zweiten Artikel geht derselbe Autor, der auch die Eröffnung 
              am 16. April mit einer Lesung von Hazel Rosenstrauch (Berlin) 
              aus ihrem Buch Varnhagen und die Kunst des geselligen Lebens 
              - Eine Jugend um 1800 besucht hatte, auf die Ausstellung zur 
              Geschichte der Varnhagensammlung in der Kölner Stadt- und Universitätsbibliothek 
              ein:
 "Interessanterweise genoss und genießt Karl-August Varnhagen 
              im Ausland einen viel besseren Ruf als hierzulande, wo er sehr im 
              Schatten seiner 14 Jahre älteren Frau steht, die nicht zuletzt 
              in der Frauenbewegung zu einer nahezu mythischen Figur wurde. Anders 
              als die häufige Fixierung der öffentlichen Aufmerksamkeit 
              auf die emanzipierte Rolle der Rahel Varnhagen, lenkt die von der 
              in Köln ansässigen Varnhagen-Gesellschaft organisierte 
              Ausstellung den Blick auf beide Ehepartner gleichermaßen. 
              Die Schau führt in eine Zeit zurück, die an der Wende 
              vom 18. zum 19. Jahrhundert von gewaltigen Veränderungen gekennzeichnet 
              war. Das wirft überraschend zeitgemäße Aspekte auf, 
              so die Frage, wie junge Menschen auf kulturelle Umwälzungen 
              reagieren, die Bedeutung von Bildung und Kulturidealen für 
              ein religionsübergreifendes Miteinander und die Frage, wie 
              sehr die feministische Betrachtung in ihrem Emanzipationskonzept 
              bis heute den Mann abwertet (wie das Beispiel Karl-August Varnhagens 
              zeigt). Gerade die Vielzahl der ausgestellten Buchpublikationen 
              im Laufe von eineinhalb Jahrhunderten zum Thema Rahel Varnhagen 
              macht deutlich, dass aktuelles (und häufig persönliches) 
              Interesse den Blick auf historische Personen maßgeblich bestimmt."
 als pdf-Dateien (acrobat reader der neuesten Generation erforderlich) 
              sind die Artikel zur Zeit im "Kölner Universitäts-Journal" 
              2/04 nachzulesen:
 http://www.uni-koeln.de/uni/kuj/images/kunst.pdf
 http://www.uni-koeln.de/uni/kuj/images/meldungen.pdf
 In der zweiten Station Hamburg, wo Johannes Saltzwedel den 
              Eröffnungsvortrag hielt (gefolgt von einer Rezitation von Brieftexten 
              durch Angelika Mensching und Nikolaus Gatter), wurde 
              die Ausstellung von der taz (12.8., in radikaler Kleinschreibung), 
              Hamburger Abendblatt und Welt (19.8.) sowie vom Evangelischen 
              Gemeindeblatt angekündigt; der NDR sendete einen Trailer.
 Der Artikel Bewegende Briefe aus dem Hamburger Abendblatt 
              ist z. Zt. noch im Internet nachzulesen:
 http://www.abendblatt.de/daten/2004/08/19/330835.html
 Gisela Schütte schrieb in der Welt unter dem 
              Titel Rahel Varnhagen - Die geistreichste Frau Europas:
 "In einer Zeit, in der Bildung für Mädchen als Zeitverschwendung 
              galt, erwarb sie sich Wissen in einem Umfang, der ihr den Ruf als 
              geistreichste Frau Europas eintrug. Sie führte gleich zwei 
              Mal einen bedeutenden Salon in Berlin, in dem berühmte Dichter, 
              Künstler, Philosophen und Staatsmänner über Literatur, 
              Kunst und Politik stritten. [...] Sie korrrespondierte mit den Großen 
              ihrer Zeit, darunter Alexander von Humboldt, Heinrich Heine, Bettina 
              von Arnim und Fürst Pückler-Muskau. Dabei war ihre Orthographie 
              erbärmlich. Nach mehreren unglücklichen Lieben und Liasisons 
              heiratete sie 1814 den 14 Jahre jüngeren Diplomaten und Schriftsteller 
              Karl August von Varnhagen, der sie glühend bewunderte, ließ 
              sich taufen, bliebn dennoch ihrem jüdischen Glauben verbunden 
              und sammelte mit dem Gatten einen Freundeskreis im Sinne christlich-jüdischer 
              Verständigung als Bastion gegen 'die undeutsche Deutschheit 
              und das unchristliche Christentum'. Die Ausstellung in der Staatsbibliothek 
              illustriert Leben, Schaffen und Salon der Varnhagens und den Nachhall 
              ihres Wirkens." Der ganze Artikel steht noch im Internet nachzulesen 
              unter
 http://www.welt.de/data/2004/08/19/321140.html
 Nikolaus Gatter schrieb einen Beitrag für die Zeitschrift der 
              Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten, 
              Umschau, u. d. T Rahels edles Bild oder wie inszeniert 
              man Wirkungsgeschichte, nachzulesen als pdf-Dokument (acrobat 
              reader erforderlich!):
 http://www.alg.de/NetzUmschau32.pdf
 Die Zeitschrift K WEST: Das Feuilleton für NRW brachte 
              in No. 10 (Oktober 2004) unter der Rubrik Entdexikon NRW 
              einen Beitrag über unseren Verein von Ulrich Deuter, 
              in dem es u. a. heißt:
 "Das Werk dieser beiden Schriftsteller-Persönlichkeiten 
              aus Deutschlands literarischer Epoche unterscheidet sich allerdings 
              von dem der Namensgeber anderer Literar-Gesellschaften, besteht 
              es doch im Grunde aus den immateriellen Beziehungen, die die beiden 
              Varnhagens pflegten, dem Austausch mit den großen Geistern 
              ihrer Zeit bis hin zu Goethe, ein Verkehr, der sich materiell in 
              Briefen, Tagebüchern, Aphorismen und Notaten zum Zeitgeschehen 
              niederschlug. Rahel Levin wird 1771 in Berlin geboren, Karl August 
              Varnhagen 1785 in Düsseldorf; väterlicherseits stammen 
              die Varnhagens aus dem Westfälischen. Rahel und Karl August 
              heiraten 1814, Trauzeuge ist Friedrich de la Motte-Fouqué. 
              Die Eheleute sind Freigeister, für sie spielt es kaum eine 
              Rolle, dass Rahel Jüdin, Karl August Katholik ist, beide sind 
              Teil einer geistigen Morgenröte freien Denkens und politischer 
              Liberalität, die leider, wie bekannt, nicht zum herrschenden 
              Tag in Deutschland wurde. An diese real gelebte Möglichkeit 
              einer glücklicheren deutschen Entwicklung will die Varnhagen 
              Gesellschaft erinnern - und durch die Sorge um eine wenig bekannte 
              Epoche des Miteinanders auch einen Beitrag zur christlich-jüdischen 
              Aussöhnung leisten. Dass der Verein auch ein Stück deutsch-polnischer 
              Wiederannäherung betreibt, liegt nicht an der erwünschten, 
              sondern der tatsächlichen deutschen Geschichte, die einen Teil 
              der gewaltigen Hinterlassenschaft der Varnhagens, hunderttausende 
              Briefe an und von etwa 9000 Personen ihrer Zeit, im Zweiten Weltkrieg 
              von Berlin nach Schlesien verschlug... Doch immerhin, sowohl die 
              Krakauer als die Berliner Staatsbibliothek gehören der Varnhagen 
              Gesellschaft an; darüber hinaus mittlerweile über 170 
              Personen, darunter viele Philologen."
 Inhaltsverzeichnis und Bezugsquelle der Zeitschrift K WEST:
 http://www.k-west.net/inhalt_10.html
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 7. Aktuelle Publikationen unserer Mitglieder
 Dies Buch gehört den Kindern. Achim und Bettine von 
              Arnim und ihre Nachfahren. Beiträge eines Wiepersdorfer Kolloquiums 
              zur Familiengeschichte. Hg. v. Ulrike Landfester u. Hartwig 
              Schultz. Berlin: Saint-Albin o. J. [2004]. An diesem Band sind viele 
              unserer Mitglieder beteiligt: Ulrike Landfester schrieb über 
              den Spiel-Raum Familie, Wolfgang Bunzelüber Bettines 
              Familienbriefe, Ursula Püschel über Bettines Grundsätze 
              bei der Kindererziehung, Konrad Feilchenfeldt über den 
              Nachlaß Maximiliane von Arnims, Ursula Hudson-Wiedenmann 
              über Maximilianes Küchenbuch, Eva Lindemann über 
              Die Grashalme [Tagesblätter Maximilianes, die hier ediert 
              werden].
 Wolfgang Bunzel: [Rez.] Karl August Varnhagen / Heinrich 
              Düntzer: "durch Neigung und Eifer dem Goethe'schen 
              Lebenskreis angehören." Briefwechsel 1842-1858. Hg. 
              v. Berndt Tilp, Frankfurt a. M. 2003. In: Goethe-Jahrbuch 120 (2003), 
              S. 401f.
 Berthold Friemel: Aus der Berliner Umwelt der Brüder 
              Grimm. In: Brüder Grimm Gedenken 15 (2003), S. 131-167.
 Nikolaus Gatter: Vorwort, Materialien, Orts- und Personenregister 
              zum Faksimiledruck v. Ludmilla Assing: Fürst Hermann von 
              Pückler-Muskau. Eine Biographie. 2 Bde., Hildesheim: Olms 
              2004.
 ders.: Rahels edles Bild oder: Wie inszeniert man Wirkungsgeschichte? 
              In: ALG Umschau Nr. 32, S. 30f.
 ders.: "Mein voriger Brief nach Steinfurt war weicher, als 
              dieser." Karl August Varnhagen zu Besuch im Münsterland 
              1810/11. In: Literatur in Westfalen. Beiträge zur Forschung 
              7 (2004), S. 41-58.
 ders.: [Rez.] Rahel Levin Varnhagen. Studien zu ihrem Werk 
              im zeitgenössischen Kontext. Hg. v. Sabina Becker, St. Ingbert 
              2001, in: Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 9 (2003), S. 411-415.
 ders.: [Rez.] Claudia Christophersen: "...es ist mit dem 
              Leben etwas gemeint." Hannah Arendt über Rahel Varnhagen, 
              Königstein/Ts. 2002, in: Studia Niemcoznawcze / Studien zur 
              Deutschkunde 28 (2004), S. 1018-1023.
 Ulf Jacob: Zwischen Autobahn und Heide. Das Lausitzbild 
              im Dritten Reich. Husum 2004 (Edition Zeitmaschine Lausitz, Bd. 
              9).
 ders.: Oasen, Inseln, Paradiese. Hermann Fürst v. Pückler-Muskau 
              und die Ordnung der Landschaft. In: Über Land. Landschaft 
              und Gärten in Brandenburg, Hamburg 2004.
 Eberhard Köstler: Katalog Nachkriegsliteratur. 
              Briefe an den Schriftsteller Gert Kalow (1921-1991).
 Autographensammlung Maximilian Krauss. Vorwort v. Dierk Heissler. 
              Gemeinschaftskatalog, Hamburg / Stuttgart / Tutzing / Wien 2004. 
              An diesem Katalog sind u. a. unsere Mitglieder Susanne Koppel 
              und Eberhard Köstler beteiligt.
 Gudrun Loster-Schneider: Von enragierten und couragierten 
              Müttern: Zur Inszenierung der verratenen Mutterliebe bei 
              Friedrich Maximilian Klinger und - gelegentlich: Brecht. In: Gelegentlich: 
              Brecht. Jubiläumsschrift für Jan Knopf. Hg. v. Birte 
              Giesler u. a., Heidelberg 2004, S. 113-128.
 dies.: Ein Waterloo bürgerlicher Geschlechtermythen: 
              Rabenmütter, vater(lands)lose Gesellen, Mordbrennertöchter 
              und die Genealogie der Gewalt in Clara Viebigs Unter dem Freiheitsbaum. 
              In: Cultural Link: Kanada - Deutschland. Hg. v. Beate Henn-Memmesheimer 
              u. David G. Hohn, St. Ingbert: Röhrig 2003, S. 189-209.
 dies.: [Rez.] Therese Huber: Briefe. Hg. v. Magdalene Heuser, 
              Tübingen 1999ff. Bd. 1 u. 4. In: Das achtzehnte Jahrhundert 
              28 (2004), H. 1, S. 114ff.
 Cécile Lowenthal-Hensel: Wilhelm Hensel: Maler 
              und Porträtist 1794-1861. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte 
              des 19. Jahrhunderts. Berlin: Gebr. Mann 2004.
 Hannah Lotte Lund: "Die ganze Welt auf ihrem Sopha". 
              Frauen in europäischen Salons. Vorwort v. Hanna Behrend. Berlin: 
              Trafo 2004 (= Auf der Suche nach der verlorenen Zukunft, Band 16).
 Jutta Nickel: "... um den Cadaver einen kurzen teutschen 
              Rock." Anmerkungen zum Nachleben des Saint-Simonismus in 
              Deutschland. In: Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 8 (2002), 
              S. 311-331.
 Klaus Pilberg: Zum 200. Todestag Immanuel Kants.Über 
              die "Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels" 
              von 1755. In: Andromeda. Zeitschrift der Sternfreunde 17 (2004), 
              Nr. 1, S. 20f.
 Margot Taureck: Grandes écoles pendant la guerre 
              (1940-1944). In: Les intellectuels et l'Occupation 1940-1944. 
              Collaborer, partir, résister. Hg. v. Albrecht Betz u. Stefan 
              Martens. Paris 2004 (= Collection Mémoires), S. 262-277.
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 8. Vereins-Nachrichten
 Jahrestreffen 2004 In Köln: Vorstand 
              wiedergewählt
 Auf unserem Jahrestreffen am 21. Mai in der Universitäts- und 
              Stadtbibliothek Köln wurde der bisherige Vorstand in seinen 
              Ämtern bestätigt. Auch die Sprecherinnen der Ausschüsse 
              (Fachbeirat / Mitgliederausschuß) setzen ihre Arbeit auf Beschluß 
              der Mitgliederversammlung fort. Zu Kassenprüferinnen wurden 
              Maria Schmidt Dzionsko (Köln) und Barbara Heimbach 
              (Bocholt) gewählt. Diskutiert wurde auch ein Thesenpapier über 
              die gegenwärtige Situation der Sammlung Varnhagen in Berlin 
              und Krakau.
 Nach der Versammlung, die UB-Direktor Professor Dr. Wolfgang Schmitz 
              mit einem Grußwort beehrte, ließen wir uns von Dr. Gunter 
              Quarg Ungedrucktes aus dem Kölner Teilnachlaß 
              von Friedrich Gentz zeigen, u. a. ein Manuskript zur Geschichte 
              der Französischen Revolution, das noch kompetenter Herausgeber/innen 
              harrt. Allen Bibliotheksmitarbeitern danken wir für die Gastfreundschaft!
 Informationen zu unserer Kölner Veranstaltung:
 http://www.varnhagen.info/koeln04.html
 Anschließend führte der Vorsitzende durch die Ausstellung 
              "Lebensb i l d e r, die Zukunft zu bevölkern - 
              von Rahel Levins Salon zur 'Sammlung Varnhagen'. Sie wurde 
              im Hauptgebäude der Universität durch Arbeiten von Künstlern/innen 
              des Köln-Salons e. V. zum Thema 'Porträt' ergänzt, 
              die unter Rahels Motto "...weil ich's massakriren wollte" 
              stand.
 Pressemitteilung der Universität Köln zu den Ausstellungen:
 http://idw-online.de/pages/de/news77834
 Die Künstlerinnen Annegret Heinl (Synopsis eines Hannah-Arendt-Fotos 
              mit Rahels Jugendbild), Marianne Kühnel (Rahel-Zyklus) 
              und Angelika Rohde (3_d_Ikone) beteiligten sich mit Leihgaben 
              an der zweiten Station Hamburg (Staats- und Universitätsbibliothek 
              Carl von Ossietzky) vom 19. August bis 2. Oktober 2004.
 Am 22. Mai trafen sich die Mitglieder zum vormittäglichen Rundgang 
              durch Köln. Das ehemalige Wohnhaus der Schlegels bei St. Maria 
              im Capitol wurde ebenso besichtigt wie das Denkmal für Friedrich 
              Wilhelm III. mit Darstellungen der Politiker, Musiker, Dichter, 
              Künstler und Militärs der Freiheitskriege; die Gedenktafel 
              der Neuen Rheinischen Zeitung, wo Freiligrath und Georg Weerth 1848/49 
              unter Chefredakteur Karl Marx arbeiteten; und die Tafel zum Andenken 
              an Robert Blum, vor der wir Texte Rahels und Karl August Varnhagens 
              über Köln verlasen.
 Anschließend leitete Dr. Elke Wenzel eine sachkundige 
              Führung durch den Kölner Dom. Wir hatten das Glück, 
              auch die Rubens-Gobelins zu sehen, die nur zu den Pfingstfeiertagen 
              ausgehängt werden. Zum Kaffee lud uns Maria Schmidt Dzionsko 
              in den Köln-Salon e. V., Eifelstraße 33, wo unsere zweite 
              Vorsitzende Trautlind Klara Schärr mit kabarettistischer 
              Energie in die Pianotasten griff...
 ...mehr zum Köln-Salon:
 http://www.koelnsalon-akteins.de
 Unsere Versammlung fand - ebenso wie das Briloner Varnhagen-Familientreffen 
              -, ihren Ausklang in Iserlohn, wo wir am Sonntag mit zahlreichen, 
              teils aus Übersee angereisten Varnhagen-Angehörigen zusammentrafen. 
              Dabei gab es ein Wiedersehen mit Pfarrer Martin Herbers in 
              der Varnhagenschen Bibliothek, die wir schon zur MV von 1998 besichtigt 
              hatten.
 ...mehr über die Varnhagen-Familie und das Familientreffen 
              mit über 220 Teilnehmern:
 http://www.varnhagen.de
 Die Varnhagen Gesellschaft e. V.
 Vorstand
 Dr. Nikolaus Gatter, Köln (Vorsitzender)
 Trautlind Klara Schärr, Bremen (Stellvertretende Vorsitzende)
 Karin Laakes, Bocholt (Schatzmeisterin)
 Christian Liedtke, Köln (Schriftführer)
 Kornelia Löhrer, Hürth (Schriftführerin)
 Dr. Elke Wenzel, Bergisch Gladbach (Fachbeirat)
 Angelika Mensching-Oppenheimer, Hamburg
 (überregionaler Mitgliederausschuß)
 Schirmherrin / Ehrenmitglieder
 Prof. Carola Stern, Berlin
 Renée Kraus, prom. Phil., Dortmund
 Prof. Dr. Maria Victoria Arrabal Cano, Barcelona
 Prof. Dr. Jaime Vándor, Barcelona
 Neue Mitglieder / Nachträge
 Barbara J. Belen-Vine, Köln
 Hans W. L. Biester, Hamburg
 Dr. Irina Cernova Burger, Bremgarten (Schweiz)
 Christian Deuling, Jena
 Paola Ferruta, Rom (Italien)
 Lando Formanek, Gräfelfing
 Dr. Miriam Haller, Köln
 Tobias Herbold, Wuppertal
 Ingeborg Löhrer, Köln
 Klaus Müller, Hamburg
 Katharina Müller-Tolk, Augsburg
 Momke Nitsche, Kleve
 Dr. Gerd Nauhaus, Zwickau
 Dr. Dirk Sangmeister, Nicosia (Zypern)
 Dr. Silke Schlichtmann, München
 Jürgen Schmidt, Wiesbaden
 Dr. Armin Scholz-Behlau, Köln
 Dr. Margot Taureck, Paris (Frankreich)
 Dieter Varnhagen, Bremen
 ...ausgeschieden sind
 Dr. Udo Reinhold Jeck, Wetter
 Rainer Koellmann, Burscheid
 Dr. Bernhard Kühmel, Hagen
 Professor Dr. Elfriede Leniger-Follert
 __________________________________________________________________
 Wir trauern um unser verstorbenes Mitglied, den Friedrich-Ludwig-Jahn-Forscher 
              und Mitgründer der Jahn-Gedenkstätte in Freyberg a. d. 
              Unstrut
 Dr. Eberhard Kunze
 8. März 1940 - 2. Januar 2004
 __________________________________________________________________
 Glückwünsche / Ehrungen
 Zu runden Geburtstagen beglückwünschen wir nachträglich 
              Burkhard Ihme (24. März) und die Gründungsvorsitzende 
              unseres Vereins, die Journalistin Renée Kraus (29. 
              Juni). Ebenso feier(te)n Heino Roggow (23. Juli), Wolfram 
              Schuchardt (26. September), Christian Liedtke (23. 
              November), Gertrud Seehaus (2. Dezember) und Friedhelm Kemp 
              (11. Dezember). Zu halbrunden, aber deshalb nicht weniger feiernswerten 
              Geburtstagen grüßen wir Bodo Varnhagen zum 26. 
              Juli und Sven Papcke am 18. November!
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 9. Weitere interessante Neuerscheinungen:
 Mit Materialien von Uwe Schweikert erscheint im Frühjahr 
              2005 bei Matthes & Seitz das Buch: Rahel. Ein Buch des Andenkens 
              für ihre Freunde, neu gesetzt und gestaltet nach dem einbändigen 
              Erstdruck von 1833, der für den Freundeskreis bestimmt war.
 Die Correspondance de Piotr Viazemski avec Karl August Varnhagen 
              von Ense 1838-1848 veröffentlichte Anna Ljunggren 
              in der Zeitschrift Aion Slavistica (Neapel) 6 (1999-2003), S. 67-86.
 Claudia Christophersen und Ursula Hudson-Wiedenmann gaben bei Königshausen 
              & Neumann die Festschrift für Konrad Feilchenfeldt. 
              Romantik und Exil heraus: mit Wolfgang Bunzel (eine 
              unbekannte Rezension K. A. Varnhagens zu Bettina von Arnims Polenbroschüre), 
              Friedhelm Kemp (über Rahel Levin) u. v. a.
 Artikel zum Harenberg Buch der 1000 Frauen - Ideen, Ideale 
              und Errungenschaften in Biographien, Bildern und Dokumenten, Mannheim 
              / Leipzig / Wien / Zürich 2004 haben unsere Mitglieder Nikolaus 
              Gatter, Gabriele Haefs und Mechthilde Vahsen geliefert. 
              Der Rahel-Varnhagen-Artikel von Doris Maurer enthält allerdings 
              die heute als überholt geltenden Thesen, daß Rahel zeitlebens 
              unter ihrem Judentum gelitten habe und ihre Briefe von Karl August 
              "verfälscht herausgegeben" wurden.
 Mechthilde Vahsen schrieb die Artikel: Mathilde Franziska 
              Anneke (dazu Revolutionärinnen in Deutschland 1848), 
              Louise Aston, Christine de Pizan, Luise Adelgunde Victoria Gottsched, 
              Caroline Lucrezia Herschel, Louise Otto-Peters (dazu: Pionierinnen 
              der deutschen Frauenbewegung), Anna Maria van Schurman, Théroigne 
              de Méricourt und Elisabeth Selbert.
 Gabriele Haefs schrieb die Artikel: Vicki Baum, Harriet Beecher 
              Stowe, Friderika Bremer, Marie von Ebner-Eschenbach, Selma Lagerlöf, 
              Eugenie Marlitt, Mata Hari (dazu Spioninnen), Adele Sandrock, 
              Johanna Spyri, Sigrid Undset (dazu Nobelpreisträgerinnen 
              für Literatur), Else Ury.
 Nikolaus Gatter schrieb die Artikel: Sophie Charlotte Ackermann, 
              Marie d'Agoult, Brunhilde, Henriette Herz (dazu: "Salon" 
              - die Bürgerliche Geselligkeit um 1800), Karoline v. Hessen-Darmstadt 
              (dazu: Empfindsamkeit), Juliane von Krüdener, Luise 
              von Preußen (dazu: Befreiungskriege - schwere Munition 
              in der Schürze), Sophie Charlotte, Carola Stern, Wilhelmine 
              von Bayreuth.
 Die Rückert-Studien, das Jahrbuch der Rückert-Gesellschaft, 
              bringen in Band 15 (2003), S. 79-88 einen Aufsatz von Gertrud M. 
              Rösch über: Räume als Symbol sozialer Existenz 
              bei Bettina Brentano und Rahel Varnhagen.
 Christian Liedtke schrieb im Heine-Jahrbuch 2003/04 über 
              den grotesken Humor im Romanzero und (gemeinsam mit Bernd Füllner) 
              über die Digitalisierung von Heines Briefen; er trug außerdem 
              mit einem Heine-Aufsatz zur Festschrift für Joseph A. Kruse 
              (Bielefeld: Aisthesis 2004) bei.
 Von Willi Jasper erschien das Werk: Deutsch-Jüdischer 
              Parnass. Literaturgeschichte eines Mythos. Berlin: Propyläen 
              2004. Das Buch widmet sich der Literatur jüdischer Autoren 
              in Deutschland und umfaßt die Zeit von der Aufklärung 
              (Mendelssohn und Lessing) bis zum 'Schreiben nach Auschwitz' und 
              zur 'Erinnerungsarbeit' in der Moderne. Ein Kapitel handelt auch 
              von Mythos und Realität der Berliner Salons (S. 76-86). Heftige 
              Kontroversen hat ein Plagiatsvorwurf von Hans-Otto Horch 
              wegen der Einleitung des Buchs ausgelöst, nachzulesen auf:
 http://www.literaturkritik.de.
 (Archiv und Suchmaschine nutzen!)
 Ottmar Ette schreibt in seinem neuen Buch ÜberLebenswissen. 
              Die Aufgabe der Philologie, Berlin: Kulturverlag Kadmos 2004 
              u. a. über Hannah Arendts Rahel-Bild (S. 171-188); auch der 
              Briefwechsel Varnhagens mit Humboldt wird erwähnt.
 Über Ludmilla Assing schrieb, vorwiegend den Angaben der Hamburgischen 
              Biographie Bd. 2 folgend, Sigrun Matthiesen in der 
              Hamburger Obdachlosenzeitschrift Hinz & Kunst Nr. 132 (Februar 
              2004).
 Als marbacher magazin Nr. 106 erschien der Katalog der Ausstellung 
              Schiller in Berlin der Deutschen Schillergesellschaft e. 
              V. Wir konnten den Ausstellungsmachern mit einem Hinweis auf das 
              abgekürzte Motto des 'Nordsternbundes' (in griechischen Schriftzeichen: 
              t t p a) in Varnhagens Exlibris weiterhelfen. Es fand sich 
              auf der Schrift Schillers Todtenfeier. Ein Prolog von August 
              Wilhelm Bernhardi und Friedrich de la Motte Fouqué (1806); 
              auch die Autoren hatte Varnhagen identifiziert. Voraussichtlich 
              wird das Buch in der Ausstellung zum Schillerjahr 2005 im Schiller-Nationalmuseum 
              Marbach a. N. erneut gezeigt.
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 10. Die Bibliothek dankt ihren Spendern/Innen
 Das Verzeichnis der vereinseigenen Bücher finden Sie hier:
 http://www.varnhagen.info/bibliothek.html
 Der Grimm-Arbeitsstelle in Berlin verdanken wir einen Brief 
              Varnhagens an (vermutlich Jacob) Grimm v. 5.5.1858; ferner erhielten 
              wir aus dem Besitz von Agnes und Gerhard Ziegengeist eine 
              Mikroverfilmung eines Auszugs der Varnhagenschen Tagesblätter 
              aus den Frühjahren 1847 und 1848.
 Bei unserem Besuch in Iserlohn schenkte uns Pfarrer Martin Herbers 
              die Memoiren unserer Schirmherrin Carola Stern: Doppelleben, 
              Köln 2001.
 Materialien über ein Robert-Blum-Denkmal von 1849 in 
              Karben erhielten wir durch Dr. Claus-Dieter Herzfeldt vom Petterweiler 
              Geschichtsverein, dem wir unsererseits ein Bild der Kölner 
              Blum-Tafel und Auszüge aus Varnhagens Tagebüchern über 
              die Robert-Blum-Verehrung nach 1848 zusandten.
 Zeitungsartikel und Prospekte über ihr Werk erhielten wir von 
              der Schauspielerin Lorose Keller, die ihren Stammbaum auf 
              die westfälischen Varnhagens zurückleitet und unter dem 
              Pseudonym Norma Varnhagen schriftstellert.
 Eine Auswahl aus Chamissos Werken. Eingeleitet von Friedrich 
              Michael, Leipzig o. J. mit dem Gedicht An Varnhagen (S. 392f.) 
              schenkte uns Hildegard Lammert.
 Hannah Lotte Lund stiftete uns ihr Buch "Die ganze 
              Welt auf ihrem Sopha", Berlin: Trafo 2004.
 Ebenfalls der Autorin verdanken wir die Arbeit von Hazel Rosenstrauch: 
              Buchhandelsmanufaktur und Aufklärung. Die Reformen des 
              Buchhändlers und Verlegers Ph. E. Reich (1717-1787). Frankfurt 
              a. M. 1986.
 Mechthilde Vahsen überließ uns mehrere Bücher 
              aus ihrer Sammlung zu Frauen im 18. Jhd. und zur Französischen 
              Revolution.
 Elmar Varnhagen stiftete das Buch von Marcel Reich-Ranicki: 
              Vom Tag gefordert. Reden in deutschen Angelegenheiten. 208 
              S., Stuttgart / München 2003 (dtv 13145).
 Beate Weber verdanken wir aus den Nachrichten der Gesellschaft für 
              Natur- und Völkerkunde Ostasiens zwei Aufsätze 
              von Rainer Schwarz: Adelbert von Chamissos chinesisches 
              Siegel und Heinrich Heines "chinesische Prinzessin" 
              und seine beiden "chinesischen Gelehrten" sowie deren 
              Bedeutung für die Anfänge der deutschen Sinologie.
 Zum Schluß sei unsere Jahresgabe 
              für 2003 erwähnt, die wir dem Autor verdanken und 
              die allen Mitgliedern (auch neu beitretenden, solange der Vorrat 
              reicht) überreicht wird: Konrad Feilchenfeldts grundlegendes 
              Werk Varnhagen als Historiker, Amsterdam: Erasmus 1971.
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 06.11. 2004 |